Überkapazitäten werden abgebaut - Ende der "Schmutzkonkurrenz"
Der renommierte Ökonom Prof. Dr. Rudolf Hickel aus Bremen äußerst sich im Zusammenhang mit den Forderungen einiger CDU/CSU-Politiker für Ausnahmen beim Mindestlohn auch zum Taxengewerbe.
Er gibt zu bedenken, daß der bislang praktizierte “Stücklohn“ bei Zeitungsträgern (aus besagten Gründen - siehe Artikel) plausibler sei als der Mindestlohn, auch weil es sich bei dieser Tätigkeit um einen reinen Hinzuverdienst handele.
Gleich wohl stimmt er der Einführung des Mindestlohnes im Taxengewerbe eindeutig zu, weil es sich hier um eine vollwertige Beschäftigung zur Bestreitung des Lebensunterhaltes handele. Zudem führt er aus:
Generell sei er ein Verfechter des Mindestlohnes, beispielsweise auch für die Taxibranche, die unter dem angedrohten Mindestlohn schon jetzt um die Existenz fürchtet. „Aber da geht es um ein Mindesteinkommen für die Fahrer. Der Mindestlohn wird für eine Neuordnung des Taxigewerbes, für eine Abschaffung der Überkapazitäten und für ein Ende der Schmutzkonkurrenz in diesem Gewerbe sorgen“
Dr. Rudolf Hickel hat über 30 Jahre an der Bremer Universität doziert und gehört zu einem der bekanntesten und überregional gefragten Experten für Wirtschaftsthemen. Exzellente Kontakte in die Politik, ein Dutzend von ihm verfaßter Bücher, über tausend Auftritte in Beiträgen, Fehrnsehdiskussionen und Talkshows verschaffen seiner brillanten Kritik (z.B. 'Casinokapitalismus') Gehör und Beachtung.
In einem Interview im Hamburger Abendblatt am 03.08.2010 sagte er:
"[...] Eine umfassende ausgelegte Einigung auf einen Mindestlohn über neun Euro pro Stunde in Westdeutschland würde ebenfalls die Konjunktur festigen. Denn die 6,2 Millionen Menschen, die derzeit weniger als 9,50 Euro verdienen, müssen ihre gesamten Einkünfte für ihren Lebensunterhalt ausgeben. [...]"