Mitte – Im Funknetz des Bremer Taxi-Rufs ist eine schwere atmosphärische Störung ausgebrochen!
Die Taxi-Fahrer fühlen sich von der Zentrale gemobbt, schlossen sich vor zwei Jahren zur „Interessengemeinschaft Bremer Taxifahrer“ zusammen.
Jetzt eskaliert der Krieg in der gelben Flotte! Die ersten Chauffeure reichten jüngst Klage gegen die Vereinigung ein. Sie wollen eingebüßte Umsätze in Höhe von 6000 Euro erstattet
bekommen.
IG-Gründer Marco Bark (42): „Wir werden schlecht bezahlt und nach Gutsherrenart bevormundet. Es ist so schlimm, dass wir Angst um unsere Existenz haben.“
Der Aufstand der Taxifahrer begann 2011. Da wollte der Taxi-Ruf Pinkelpausen verbieten und Zwangs-Schulungen einführen. Durch die Gegenwehr der IG wurden die Ideen fallengelassen.
Bark: „Die Retour-Kutsche vom Taxi-Ruf ist massives Mobbing.“
Barks Mitstreiter Jürgen Gies (53): „Wir werden von der Funkvermittlung ausgeschlossen, so dass wir bis zu einer Stunde keine Aufträge mehr bekommen. Es gehen ungerechtfertigte Abmahnungen raus,
Taxen werden zu Dienstbeginn doppelt besetzt, so dass Fahrer wieder gehen müssen.“
Auch Philipp Rohde (43) engagiert sich in der IG: „Ein besonders aktives Mitglied haben sie total auf dem Kieker. Es wird vom Vorstand ausgegrenzt, bei der Vergabe von Sonderfahrten
ignoriert.“
Was ist denn da los?
Taxi-Ruf-Vorstandsvorsitzender Fred Buchholz: „Bei uns gibt es kein Mobbing! Touren werden gerecht vom Computer vergeben. Sperren gibt es nur als Sanktion, wenn Fahrer unbeliebte Touren
ablehnten. Auf alles andere haben wir keinen Einfluss. Das liegt in der Hand der Unternehmer.“
Der Chef eines Mobbing-Opfers sitzt als Vize-Chef im Aufsichtsrat.