Arbeitsbedingungen beim Taxi-Ruf Bremen
In den meisten Fällen werden die angestellten Taxifahrer, nicht nur in Bremen, um ihre guten und gesetzlich verbrieften Rechte als Arbeitnehmer geprellt. Von ordentlichen Arbeitsverhältnissen entfernen wir uns immer weiter.
INHALT
Überblick über die Artikel zum Thema
Eine lange Liste von Verstößen
Akkordlohn ist nicht zulässig, da er die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdet. Im Bild eine Mitteilung der Taxi-Zentrale an alle Taxen.
Was die sittenwidrig niedrige Bezahlung angeht, so teilen wir unser Schicksal mit vielen Kollegen in Deutschland, wie zum Beispiel mit den Berlinern. Wir hoffen jedoch, dass andere Arbeitsbedingungen, welche in Bremen teilweise nur noch katastrophal zu nennen sind, an anderen Orten besser sind. Die Funk-Sanktionen des Call-Centers gegen Fahrer und Unternehmer sind derzeit vor Gericht. Die Zwangsschulungen und die unzumutbare, missbräuchliche Totalüberwachung ist mittlerweile, dank unseres Zusammenschlusses, passé.
Nun machen wir weiter!
Die IG finanziert sich durch SPENDEN!! Eine lange Liste von Verstößen
Mit dem Wissen der Akteure im Gewerbe, von Taxi-Ruf bis hin zur Aufsichtsbehörde, werden die folgenden Misstände geduldet (die Liste ist leider unendlich lang und kann gar nicht vollständig sein!):
flächendeckendes Verweigern von schriftlichen Arbeitsverträgen
Eine Entlohnung, die ausschließlich Provisionslöhne vorsieht, ist in Deutschland nicht zulässig. Akkordlöhne sind in der gewerblichen Personenbeförderung gesetzlich ausgeschlossen.
Keine Pausenregelungen, Schichtregelungen
Keine, oder nur unzureichende Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Kein oder zu wenig bezahlter Erholungsurlaub
Keine Lohnersatzzahlung an arbeitsfreien gesetzlichen Feiertagen
Kein Ausgleich für Arbeit in der Nacht, an Feiertagen, Sonntagen
Zwang zur permanenten Überschreitung der höchstzulässigen Arbeitszeiten, kein finanzieller Ausgleich oder Kompensation durch Urlaub etc.
Viele Arbeiten müssen nebenbei erledigt werden, und werden in einigen Fällen nicht (mehr) entlohnt, wie z.B. die Pflege, Wartung und Reinigung der Fahrzeuge
Insbesondere Bremer Taxihalter wälzen ihr Risiko von Zahlungsausfällen bei z.B. Rechnungsfahrten komplett auf den Fahrer ab, z.B. bei Rückläufern
Komplettes Abwälzen von Preisnachlässen (Krankenkassen, Mercedes, Frauen-Nacht-Taxi, Arcelor etc. pp.)
Bei der Arbeitseinteilung geht es auf manchen Betriebshöfen zu, wie auf dem Arbeiterstrich - Personal wird ohne Lohnausgleich vor Dienstbeginn einfach nach hause geschickt, weil die Unternehmer sich durch Doppelbesetzungen absichern und manchmal zu wenig Fahrzeuge vorhanden sind
Keine Risikoübernahme bei Überfällen, Betrug von Fahrgästen (Prellerei)
Unzureichende oder keine Unterstützung bei Konflikten mit Unfallgegnern, bei Ordnungswidrigkeiten, Auseinandersetzungen mit Aggressiven Personen etc.
Bei etlichen (aber nicht bei allen) Betrieben gibt es einen Zwang, mit verkehrsunsicheren Fahrzeugen eine Personenbeförderung durchzuführen (und damit das Risiko, den Führerschein zu verlieren)
Zwang, auch unzumutbare Aufträge durchzuführen durch die Sanktionsanwendung des Unternehmerverbandes
Vorenthalten und Veruntreuen von Sozialabgaben und Steuern (das Geld in Überwachungsinstrumente zu investieren, scheint manch einem Halter wohl sinnvoller?)
Hinzu kam in der jüngsten Vergangenheit Mobbing gegen Fahrer, die sich gegen diese Zustände wehren
Als Taxifahrer wirst du behandelt wie das letzte Arschloch!
Die meisten von uns üben den Beruf aus Überzeugung und mit Stolz aus. Wir werden uns deswegen nicht weiter ausnutzen lassen. Diese Probleme werden wir nach und nach öffentlich ansprechen, informieren, zu öffentlichen Diskussionen ermuntern, und auch gezielte Aktionen durchführen. In der Hoffnung, flächendeckend anständige Arbeitsbedingungen im Gewerbe einführen zu können.
Überblick über alle Artikel zum Thema "Arbeitsbedingungen"
09.12.2013 - MEINUNG zum Verhältnis des TR zur IG
Vor einem guten Jahr beteuerte der TR noch das prima Arbeitsklima. Ein IG Mitglied vergleicht die Aussagen des TR mit der Wirklichkeit.
07.12.2013 - MOBBING: Taxi-Ruf arbeitet an einer Eskalation
Vor genau einem Jahr veröffentlichte der TR eine „Richtigstellung“. Man könne gar kein Mobbing betreiben und stünde der IG Bremer Taxifahrer „absolut nicht ablehnend gegenüber“. Bis heute allerdings schließt ein Mitglied des Aufsichtsrates gemeinsam mit dem TR einen langjährigen Fahrer wiederholt von lukrativen Touren, wie Rollstuhl- oder Liegendtransporte, aus und droht ihm mit Kündigung.